Sonntag, 2. Januar 2011

Bildinterpretationen für Anfänger

Albrecht Dürer, Selbstbildnis im Pelzrock,
1500, Öl auf Holz, 67x48,7cm, Alte Pinakothek München

In dieser Serie will ich dem Rubriknamen Buch&Kunst&Kultur-Kritik einmal genüge tun und einige bedeutende Werke der Kunst genauer erörtern, für diejenigen die immer mal etwas über die Künste wissen wollten, aber nie zu fragen wagten. 

Teil I

In diesem Artikel wird das Selbstbildnis Dürers im Pelzrock behandelt. Albrecht Dürer ist einer der, wenn nicht sogar der bedeutendste Renaissancemaler den es in Deutschland1 gab. Er lieferte nicht nur viele Gemälde von unschätzbaren Wert für die Nachwelt, sondern war auch einer der ersten Künstler überhaupt, der ein Selbstbildnis von sich anfertigte. Damals war er gerade einmal dreizehn. Sechzehn Jahre später schuf er dann das Selbstbildnis von dem dieser Artikel handelt:



Jetzt fragen sich einige bestimmt „Ja super, da hat sich jetzt einer selber gepinselt und das soll was besonderes sein? Das machen doch alle Pinselschwinger“ und ich kann antworten: FALSCH. Damals war ein Selbstbildnis auch gleichzeitig die Demonstration eines völlig neuen Kunstverständnisses. Während im Mittelalter der Fokus der Kunst auf den christlichen Lehren lag, verschiebt sich dieser mit dem Anbruch des humanistischen Zeitalters: der Mensch und das irdische Leben, die Schönheit der Natur und schöpferische Kraft des Künstlers rücken in den Mittelpunkt. Der divino artista ist geboren! „Divino Artista? Komischer Name, ich kenn den Kerl gar nicht, nie gehört so was.“ Tja, das liegt wohl daran, dass das kein Name ist, sondern den Künstler als Erschaffer von etwas bezeichnet. Lat. divinus = göttlich. Die Bezeichnung weißt auch gleichzeitig auf die Genialität des Künstlers hin. So viel zum Vorwissen. Man betrachte das Bild ein mal genauer. Man sieht eine Person im Porträt und zwar frontal. Da das ganze bis zur Brust des Porträtierten reicht, nennt es sich Bruststück. Es zeigt den 28 Jahre alten Albrecht Dürer. Unser heutiges Verständnis von Ästhetik eckt eventuell, oder beziehungsweise mit großer Sicherheit, an dem Bildnis an, das damals als Essenz absoluter Schönheit galt. Männer mit drapierten Korkenzieherlocken und Jäckchen mit Pelzkragen sind aktuell nicht wirklich en vogue.
Was aber die geometrische Konstruktion angeht, hatte der Albrecht es wirklich drauf: er bedient sich mit großer künstlerischer Raffinesse an den Vorteilen des Goldenen Schnittes. Das menschliche Gehirn rezipiert Dinge, die im Verhältnis des Goldenen Schnittes zueinander stehen besonders einfach und empfindet diese dadurch auch als hervorstechend schön und als angenehm zu betrachten. Dürer konstruierte sein Gesicht komplett nach dem Goldenen Schnitt, das Bild als solches ist derartig durchgestylt, wie man heute dazu sagt, dass das Auge des Betrachters automatisch Gefallen findet. Eine Neuerung ist auch, dass der Künstler sein Bild signiert, in Dürers Fall sogar auf beiden Seiten. Das Monogramm Dürers, bestehend aus seinen Initialen, befindet sich vom Betrachter aus links, auf der rechten Seite, ebenfalls auf Höhe der Augen steht eine vierzeilige lateinische Inschrift mit folgendem Wortlaut:
Albertus Durerus Noricus                                 So malte ich, Albrecht Dürer aus Nürnberg,
ipsum me propriis sic effin                               mich selbst mit unvergänglichen Farben
gebam coloribus aetatis anno XXVIII             im Alter von 28 Jahren.

Zur genauen Aufschlüsselung der geometrischen Konstruktion und weiteren künstlerischen Neuerungen im zweiten Teil des Artikels.

Ich würde mich über Anregungen und Kritik freuen, denn wie schon Cicero sagte:
honos alit artes

Lisa

1Natürlich gab es damals noch kein Deutschland so wie wir es heute kennen. Es war viel eher eine Akkumulation von vielen kleinen Fürstentümern ohne direkte einheitliche Regierung. Man mag zwar jetzt einwenden „es gab aber doch einen deutschen Kaiser“, aber was seine Vasallen aka. Dde Fürsten der Ländereien anging, hatte er nicht all zu viel zu melden und war vielmehr auf sie angewiesen als umgekehrt.

Donnerstag, 9. Dezember 2010

Alle Jahre wieder

von Franzi


Mit großen Schritten nähert sich einmal mehr das Fest der platzenden Hosen und Tannenbäume. Und damit nicht genug, werden auch die alten „Klassiker“ der Weihnachtsfilmgeschichte ausgegraben, vor den man sich kaum retten kann. Neben Mord, Totschlag und Krieg des öffentlichen Fernsehprogramms (und der Nachrichten) kehrt nun Friede, Freude, Eierkuchen ein.

Einen der alle Jahre wiederkehrenden Weihnachtsschmusefilme des Kanons ist „Tatsächlich… Liebe“ – der einige Artikel zuvor bereits erwähnt wurde – mit Hugh Grant, Heike Makatsch, Collin Firth und Alan Rickman in den Hauptrollen, und noch vielen mehr. Wie immer Gewusel und Herzschmerz soweit das Auge reicht. Dabei könnt es so einfach sein! Doch Weg zum Happy Weihnachten ist ein bisschen länger – wie üblich.
Wer es dagegen lieber etwas weniger weihnachtlich mag, ist mit „Ice Age“ sehr gut beraten, denn Otto sieht man nicht, man hört ihn nur. An sich haben ein Faultier, ein Mammut, ein Säbelzahntiger und ein Menschenbaby wenig mit Weihnachten zu tun, deswegen liegt es wohl am Schnee, dass dieser Film Jahr um Jahr zu dieser Zeit ausgestrahlt wird. Somit hat er sich einen Platz auf der Pole Position eifrig erkämpft. Man kann jedoch nicht bestreiten, dass es einfach Freude macht auf der kuscheligen Couch zu liegen und zuzusehen, wie sich die schräge Herde, zu „On my Way“ von Rusted Roots, einen abfriert. Nicht zu vergessen, dass sie krampfhaft versuchen das Kind zurück zu seiner Familie zu bringen. Womit einer der Grundgedanken Weihnachtens aufgegriffen wird: Das beisammen sein.

Gleichzeitig konventionell und dann auch wieder nicht verhält es sich mit „Die Familie Stone“. Hier trifft man auf Größen wie Diane Keaton, Sarah Jessica Parker, Dermot Mulroney („Flash of Genius“, „Burn after Reading“) und Elizabeth Reaser („Twilight“ etc. als Esme Cullen und „Grey’s Anatomy“ als Rebecca Pope). Parker spielt hier die Freundin des ältesten Sohns der Stone Familie und wird dieser zu Weihnachten das erste Mal vorgestellt. Es wird ihr jedoch nicht gerade leicht gemacht einen guten Eindruck zu hinterlassen. Die Folgen sind Zickenterror und Familienkrach. Aber neben kuriosen, teils witzigen Szenen, kommt auch ein Funken Trauer nicht zu knapp.

Natürlich ist auch eine Folter durch „Kevin allein zu Haus“ unvermeidbar! Und eines ist sicher – wenn man Macaulay Culkin bis dato noch nicht erschießen wollte, will man es spätestens dann. Irgendwo ist eine Grenze. Auch der der zweite Teil spielt zu Weihnachten und er ist wieder allein, nur diesmal in New York. Wäre ein Grund zum Grübeln, wenn man zwei Jahre hintereinander von der Familie vergessen wird.
Es soll auch Menschen geben, die Jim Carrey mögen… und wenn die Farbe grün einen dann auch noch anspricht ist „Der Grinch“ wohl das Richtige. Allerdings, dem Kostüm gilt sogar meine neidlose Anerkennung.
Für mehr oder weniger begeisterte (hoffentlich mehr) „Hör mal wer da hämmert“ Gucker, schreit „Santa Clause“ danach geschaut zu werden. Auch Tim Allen ist bekanntlich nicht jedermanns Sache.
Etwas realistischer sieht es da schon in „Schöne Bescherung“ mit Chevy Chase aus. Das absolute Nonplusultra der „Katastrophenfilme“. Zwar ist der Film aus dem Jahr 1989, aber an dem Chaos der Feiertage hat sich bis zum heutigen Tag nicht ein Detail verändert. Nicht nur dass einem die eigenen Verwandten hin und wieder etwas weltfremd erscheinen und man sich fragt ob man wirklich in diese Familie gehört, sondern auch das zwanghafte Bestreben, dass am Fest der Liebe wirklich ALLES perfekt zu sein hat: Wer kennt das nicht? Die Kinder sind genervt, die Mutter versucht die Fronten zu schlichten und der Vater flippt am Ende vollkommen aus. Und wenn am Ende des 24. ein Eichhörnchen aus eurem Weihnachtsbaum springt, habt ihr alles richtig gemacht.

Damit seid ihr gewappnet für die Feiertage, haltet durch. Dann ist erstmal Ruhe bis zum nächsten Jahr.

Bis zum nächsten Mal.

Donnerstag, 18. November 2010

Das Schreiben eines Buches oder: Wie man dazu kommt, dass man sich gerne selbst verprügeln würde.

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Der ein oder andere Hobbyschreiberling wird wissen von was ich rede: man findet sie auf kleinen Post-It Kolonien an der Schreibtischlampe, auf losen, wilden, einzeln umherstreifenden karierten DinA4 Blättern in der untersten Schreibtischschublade, in kleinen Heften, auf zugekritzelten Ringbuchblöcken mit Zeichnungen, die den Höhlenmalereien von Lascaux in keiner Hinsicht nachstehen, in unzähligen Dateien verteilt auf der Computerfestplatte mit kreativen Namen wie „Der graue Tag 1.3“ oder „Mampfmampf“. Erkannt was das ist? Nein? Ich rede von Geschichten. Von Buchanfängen und Gedichten, Essays und ähnlich kreativem, höchst wertvollem Unsinn. Diese kleinen Biester führen ein höchst seltsames Eigenleben: einst mit höchstem Enthusiasmus verfasst, dann auf Grund von kreativen Differenzen weggelegt, frei nach der Annahme „wenn man guten Wein durch längeres Lagern bekommt, klappt das auch mit Geschreibsel“ und mit der Feststellung „was nie gut war, wird durch rumgammeln auch nicht besser“ wieder entdeckt. Doch zum Wegschmeißen eines dieser kleinen Monster bin ich noch nie gekommen. Irgendwie repräsentieren sie mich in meinem Kreativprozess in dem ich immer noch mittendrin stecke. Der Stil verändert sich, mit dem was man ließt, mit dem Wissen, dass man sich angeeignet hat. Geschichten sind so etwas wie Jahresringe bei einem Baum, an denen man den Fortschritt ablesen kann und, so sehr ich das Modell des Hermeneutischen Zirkels hasse, muss ich doch sagen, dass genau das passiert: je mehr man lernt, desto größer wird der Horizont, desto mehr verändert sich der Winkel der Betrachtung von Dingen in unserer Umgebung und unsere Wahrnehmung. Zum Beispiel eben unsere lustig-heiteren Literarischen Ergüsse, die wir ganz toll fanden als wir vierzehn waren. Ich war eine kleine Hermine Hesse ohne jemals ein Buch des Trauerkloßes gelesen zu haben. Ich habe deshalb noch nie einen meiner Schreibversuche weggeworfen1, weil ich glaube, dass Geschichten sich vermehren wie Pantoffeltierchen. Aus sich selbst heraus teilen sie sich in immer neue Ideen und Geschichtchen und zwar ganz in Darwins Sinne. „Survival of the Fittest“ nennt man das. Nur die Harten komm'n in Garten. Oder irgendwann, in ferner Zukunft, zum Verleger. Aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Das Buch, an dem ich aktuell schreibe, hat es erst bis Seite 60 geschafft und befindet sich gerade in der Generalüberholungsphase. Nein, zufrieden sein ist nicht mein Stil.
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Mein Buch treibt mich in den Wahnsinn. Vielleicht hätte ich meine Charaktere weniger clever und zickig anlegen sollen, so dass sie mich nicht in einem fort verarschen.
Sollte mich einer suchen, ich bin dann mal zum fünf Uhr Tee in der Kafka'schen Literaturgruppe in Klingenmünster (diese weißen Jacken, die die da haben sind wirklich ungemein kuschelig).

1Man könnte es auch Narzissmus nennen, aber wenn man seine Fehler öfters mal vor Augen hat, kann man besser aus ihnen lernen.

Buchtipps Teil ll

1) Bernhard Cornwell - Das letzte Königreich

Das erste von fünf Büchern über die Geschichte Englands im 9. Jahrhundert. Es handelt von der Invasion der Dänen in England und die darauf folgenden Kriege, erzählt aus der Sicht des jungen englischen Grafensohn Uthred, der bei den Invasoren aufwächst. Sehr interessant, wenn man sich denn für Geschichte interessiert.
(Rohwolt Verlag)


2) Terry Pratchett – The amazing Maurice and his educated Rodents

Ein wundervolles Kinderbuch vom – wie ich finde – besten Humoristen der Gegenwart. Wem das englische Original zu anspruchsvoll ist, kann auch zur sehr gelungenen deutschen Übersetzung greifen. Allgemein ist zu sagen, dass das Buch überaus kurzweilig ist und mit seinem geistreichen Witz auch erwachsene Leser anspricht.
(Goldmann/Manhattan)












3) Hermann Hesse – Narziß und Goldmund

Wer gerne etwas anspruchsvolles mit wunderbarer sprachlicher Gestaltung lesen möchte, ist mit Hesse immer gut bedient. Mein Lieblingsbuch von Hesse ist jedoch Narziß und Goldmund, vermutlich weil er nicht vollständig in rhetorischer Tristesse versinkt.
(Suhrkamp)

Donnerstag, 11. November 2010

R.E.D – Retired Extremely Dangerous

von Franzi

Ein neuer Kassenschlager ist geboren! Wer auch immer behauptet, im Alter sei alles vorbei, sollte dringend mal wieder ins Kino gehen!


Was stellen wir uns unter einer fast typischen - Hollywood geprägten – Storyline vor, wenn das Schlagwort „Geheimdienst“ fällt? Der erste Gedanke ist eine Verschwörung gegen einen internen Mitarbeiter des Secret Service, CIA, FBI oder was sonst noch kräucht und fleucht. Vollkommen logisch.
Aber, wenn ich dazu noch „DC Comics“ sagen würde? Eine Größe des amerikanischen Medienmarkts, die Batman, Superman, Green Lantern und Teen Titans hervorgebracht hat. Neugier geweckt?
Die Rechte zum Filmdreh „R.E.D“, der inspiriert und benannt ist nach dem gleichnamigen Comic von Cully Hamner und Warren Ellis, wurden von Summit Entertainment erworben. (Ja, ich weiß, dass die auch für die Stephanie Meyer- Unfälle verantwortlich sind.) Diese holten sich wiederum den Regisseur von „Flightplan“, Robert Schwentke, ins Boot, der den Film nach den Drehbuchautoren von „Whiteout“ inszenierte.

Der Film glänzt nicht nur mit Darstellern wie Bruce Willis („The Sixth Sense“, „Unbreakable“ und „Lucky Number Slevin“), Hellen Mirren („Pride“ und „The Queen“), Karl Urban (einer jeder kennt ihn aus „Der Herr der Ringe“ als Éomer) und – das Sahnehäubchen – Morgan Freeman („Se7en“, „Deep Impact“, „Batman Begins“, „Batman – The Dark Knight“, „Wanted“ und ebenfalls „Lucky Number Slevin“), sondern auch mit eindruckvollen Szenen á la alles geht in Luft. Von wegen Pension! Denn der allseits geliebte Bruce spielt einen CIA Agenten Mitte fünfzig, Frank Moses. Dieser ist in seine Sachbearbeiterin der Pensionskasse verliebt, Sarah, welche er unter dem Vorwand, seine Checks würden nicht ankommen, jeden Tag anruft.
Alles schick, bis ein unbekannter Bösewicht den guten Frank kaltstellen möchte. Doch von Artrose oder Rheuma keine Spur!

Trotz dessen, dass „R.E.D“ den Eindruck eines klassischen Action Streifens erweckt, ist ausreichend für die Anspannung der Lachmuskulatur gesorgt. Dafür verantwortlich jedoch sicht nicht nur, der trockene Humor der Hellen Mirren und Bruce Willis, sondern vor allem Brian Cox und John Malkovich. Ersteren kennt man aus „X-Men 2“ als William Stryker oder „Troja“ (Agamemnon). Hier spielt er einen Wodka liebenden Russen, der die Ruhe einfach weg hat.
John Malkovich („Burn after Reading“, „Beowulf“ und “Art School Confidental”) ist als Marvin Boggs einfach nur durchgeknallt! Und genau das macht ihn zum liebenswertesten Charakter des gesamten Films.

Ich würde euch gern mehr verraten, aber dann würde ich das Schönste vorwegnehmen. Alles was ich sagen kann ist: Schwein. Und jetzt denkt da mal drüber nach.

In diesem Sinne, ab mit euch ins Kino und bis zum nächsten Mal.

Samstag, 30. Oktober 2010

Rosa und weich?

von Franzi


Welche Kosmetikkonsumentin steht nicht darauf? Filme, bei denen man einmal so richtig heulen, träumen oder vergleichen kann. Hier ist eher selten etwas für den Freund dabei, denn wenn er den Namen Hugh Grant fallen hört, ist er meist schneller weg, als man schauen kann. Hierbei ist das Paradebeispiel „Tatsächlich … Liebe“– natürlich mich Hugh in einer der Hauptrollen… selten genug spielt er in anderen Genres. Außerdem dabei sind: Keira Knightley, - ein jeder kennt ihn - Colin Firth, Bill Nighy, Alan Rickman, Liam Neeson, Rowan Atkinson und – man fasst es kaum – Heike Makatsch. Damit wären nur die bekannteren, der zahlreichen Akteure genannt, die die Handlung bestreiten. Diese spielt um, nach und vor Weihnachten, was die Ausstrahlung jedes Jahr im Dezember erklärt. Im Mittelpunkt steht ohne Frage die Liebe. Wie man sie findet? Was passiert, wenn man sie wieder verliert? Oder - was noch weitaus schlimmer ist - sie nicht bekommen kann.
Sicher, fast jede romantische Komödie befasst sich genau mit diesen Problemen, und ist dazu noch fast nie wirklich lustig. „Tatsächlich … Liebe“ allerdings ist hier ein Gegensatz, an dem man sich schwer satt sehen kann. Beweise?! Er wird – wie bereits erwähnt – jedes Jahr erneut ausgestrahlt und macht damit Chevy Chase’s „Schöne Bescherung“ VIELLEICHT bei manchem Konkurrenz. Er war wohl auch der Startschuss für: „Er  steht einfach nicht auf dich“ und „Valentinstag“ („Valentine’s Day“). 

Denn man hatte gemerkt, dass die „breite Masse“ darauf zu stehen scheint, viele bekannte Menschen in einem Film zusammengepfercht zu sehen, die alle irgendwie miteinander zu tun haben. (Und ja, wir stehen wirklich darauf!) Die „Remakes“, wenn man sie so bezeichnen möchte, sind jedoch leider nicht so gut, wie das „Original“. Ersterer wirbt mit Darstellern wie Jennifer Aniston, Ben Affleck, Scarlett Johansson und Drew Barrymore. Nun gut, klänge viel versprechend. Immerhin hat uns Drew Barrymore schon bei „Mitten ins Herz“ („Music & Lyrics“) bewiesen, dass sie für diese Art Film Talent hat. Und schon ist er zurück, Hugh Grant, denn hier spielt er den männlichen Part und damit den Traummann (?) unserer rothaarigen Sympathieträgerin. Auch Jennifer Aniston fühlt sich im Bereich der romantischen Komödie anscheinend am wohlsten, obwohl diese bei ihr selten wirklich gut sind. Denke man nur an „Trennung mit Hindernissen“ oder „Wo die Liebe hinfällt…“. So ist man leider auch bei „Er steht einfach nicht auf dich“ nur enttäuscht – zumindest beim ersten Mal. Er wird besser, je öfter er gesehen wird. Aber überhaupt über das eine Mal hinaus zu kommen, kostet Überwindung. Die Idee hinter dem Ganzen ist an sich wirklich interessant: Wie es dazu kommt, dass Frauen in jede Handlung der Männer etwas interpretieren, worüber sich das Maskulinum wiederum ärgert, es aber selbst nicht besser oder anders macht. Nur die Umsetzung der Story ist wenig zufrieden stellend. Ansehen ja, kaufen nein!
Mit „Valentinstag“ ist es eine ähnliche Sache, wobei hier die Talsohle verlassen wird.
Ein Muss ist auch die Verfilmung der Entstehung des Klassikers „Peter Pan“ – „Wenn Träume fliegen lernen“ - wobei der Schöpfer, Sir James Matthew Barrie, von Johnny Depp gespielt, auf die Inspiration seines Lebens trifft, man aber nicht sicher ist, ob sein eigenes Leben nicht daran zerbricht.
Um es mit den Worten der Band „A Fine Frenzy“ zu sagen: Hope for the Hopeless bietet der Film „Liebe kennt keine Ferien“ („The Holiday“) - mit Cameron Diaz, Kate Winslet, Jack Black und Jude Law in den Hauptrollen. Das Gefühl einsam zu sein und das es immer so bleiben wird, ist wohl schwer zu beschreiben, geschweige denn zu überwinden. Wenn es gar nicht mehr geht, ist dieser Film, auch wenn es absolut unwahrscheinlich ist, dass das Leben so verläuft oder funktioniert, der Lichtblick. Noch dazu ist „Liebe kennt keine Ferien“ tatsächlich lustig. Ein großer Pluspunkt!
Und wer glaubt, dass es mit Aufregung und Romantik – ist sie das wirklich? Entscheidet selbst! – im Alter vorbei ist, dann wäre „Was das Herz begehrt“ eine interessante Option der Unterhaltung. Wer danach von Diane Keaton noch immer nicht genug bekommen kann, sollte sich an „Von Frau zu Frau“ wenden. Hier bekommt man nicht nur Lauren Graham („Gilmore Girls“), Mandy Moore („How to Deal“) und Piper Perabo („Coyote Ugly“) dazu, sondern auch – neben dem ganzen Beziehungs- und Männerstress – spannende Aspekte von Mutter- Tochter- Bindungen.
Noch nicht genug? Dann seid ihr gut beraten mit einer der vielen Verfilmungen von Nicholas Sparks Büchern, wie z.B. „Wie ein einziger Tag“ oder „A Walk to Remember“. Nicht dass allein die Bücher schon gut wären, einer dieser Filme schafft es vielleicht, dass der eine oder andere eine Träne verdrückt.

Aber eins sei noch an die Männerwelt gerichtet: Rennt nicht immer, weg wenn die Angebetete mal eine Schnulze sehen möchte. In der Regel werden wir dann nämlich sehr anhänglich.

Und damit bis zum nächsten Mal.

Donnerstag, 28. Oktober 2010

Ich geb's zu: Ich bin Gossip Girl!

Seltsam eigentlich. Ich kann tun was ich will, aber ich mag diese Serie mit der Teenie-Kreisch-Attitüde. Normalerweise mag ich eher Filme wie Kill Bill, Herr der Ringe, Lucky # Slevin oder American Psycho. Also nicht gerade herkömmlicher Teeniekitsch. Aber kaum sehe ich in einer Modezeitschrift ein Bild von Leighton Meester rufe ich begeisert: „Blair Waldorf!“, 

denn eigentlich ist das Mädchen, dass die uramerikanische Socialite und Superzicke darstellt, non existent. Ihr Film-Alter Ego hat sie längst vollständig absorbiert. Dass das Mädel einen richtigen Namen hat, habe ich auch erst relativ spät herausgefunden. Mit ihrem Serienkollegen Ed Westwick, besser bekannt als Charles „Chuck“ Bass, stellt sie den Hauptgrund dar, sich diese Serie überhaupt anzusehen. Die Wortgefechte, die sich die beiden liefern, sind das Salz in der Seriensuppe. Zugegeben: Ihre Klamotten sind auch ein Grund, sich 45 Minuten lang mit belanglosen Streitereien und irren Zufällen, die die Welt noch nicht gesehen hat, berieseln zu lassen. Wegen Blair habe ich mir Haareifen mit überdimensionaler Schleife gekauft, die ich aber nicht anziehe. Außerdem habe ich eine Obsession für Audrey Hepburn entwickelt. Von diesen oberflächlichen Betrachtungen mal abgesehen, ist Meester auch die beste Darstellerin der Serie. Ihre Kollegin Blake Lively, die ihre beste Freundin, Serena van der Woodsen, und somit die Blond Bombshell der Serie porträtiert, ist bei weitem nicht so talentiert. Ihre Mimik reicht von lächeln bis entsetzt gucken als sei sie ein Reh im Scheinwerferlicht eines Range Rover, der mit 180 km/h über eine Landstraße brettert und das war's. Vielleicht ist das ein wenig unfair. Serena van der Woodsen ist nicht wirklich ein spannender Charakter. 







Aber dafür die Showmatratze! Immerhin! Oder?






Abgesehen von moralisch zweifelhaftem Verhalten legen die Figuren von Gossip Girl eine erstaunliche Promiskuität an den Tag. Jeder mit jedem und Serena mit noch ein paar anderen mehr.
Wenns schäää macht...Die Serie ist leider keineswegs originell. Sie ist das Gleiche wie OC California (selber Produzent, was ein Zufall), 90210 und Denver Clan. Aber irgendwie, ja, irgendwie hat der hormonübersteuerte Teenietraum etwas an sich, dass mich dazu bringt, mir das regelmäßig anzusehen. Wer die Lösung kennt, das sagenumwobene Geheimnis, der melde sich. Ich vermute ja, es liegt an Chace Crawford, aka Nate Archibald, der allerlangweiligsten Serienfigur die jemals durchs Bild gelaufen ist. Aber auch mit Abstand die hübscheste.

 „Kreeeeiiiiisch“



PS.: Wer auch mal aussehen will wie Blair, klicke auf den Link, da gibt’s die Anleitung