von Franzi
Mit großen Schritten nähert sich einmal mehr das Fest der platzenden Hosen und Tannenbäume. Und damit nicht genug, werden auch die alten „Klassiker“ der Weihnachtsfilmgeschichte ausgegraben, vor den man sich kaum retten kann. Neben Mord, Totschlag und Krieg des öffentlichen Fernsehprogramms (und der Nachrichten) kehrt nun Friede, Freude, Eierkuchen ein.
Einen der alle Jahre wiederkehrenden Weihnachtsschmusefilme des Kanons ist „Tatsächlich… Liebe“ – der einige Artikel zuvor bereits erwähnt wurde – mit Hugh Grant, Heike Makatsch, Collin Firth und Alan Rickman in den Hauptrollen, und noch vielen mehr. Wie immer Gewusel und Herzschmerz soweit das Auge reicht. Dabei könnt es so einfach sein! Doch Weg zum Happy Weihnachten ist ein bisschen länger – wie üblich.
Wer es dagegen lieber etwas weniger weihnachtlich mag, ist mit „Ice Age“ sehr gut beraten, denn Otto sieht man nicht, man hört ihn nur. An sich haben ein Faultier, ein Mammut, ein Säbelzahntiger und ein Menschenbaby wenig mit Weihnachten zu tun, deswegen liegt es wohl am Schnee, dass dieser Film Jahr um Jahr zu dieser Zeit ausgestrahlt wird. Somit hat er sich einen Platz auf der Pole Position eifrig erkämpft. Man kann jedoch nicht bestreiten, dass es einfach Freude macht auf der kuscheligen Couch zu liegen und zuzusehen, wie sich die schräge Herde, zu „On my Way“ von Rusted Roots, einen abfriert. Nicht zu vergessen, dass sie krampfhaft versuchen das Kind zurück zu seiner Familie zu bringen. Womit einer der Grundgedanken Weihnachtens aufgegriffen wird: Das beisammen sein.
Gleichzeitig konventionell und dann auch wieder nicht verhält es sich mit „Die Familie Stone“. Hier trifft man auf Größen wie Diane Keaton, Sarah Jessica Parker, Dermot Mulroney („Flash of Genius“, „Burn after Reading“) und Elizabeth Reaser („Twilight“ etc. als Esme Cullen und „Grey’s Anatomy“ als Rebecca Pope). Parker spielt hier die Freundin des ältesten Sohns der Stone Familie und wird dieser zu Weihnachten das erste Mal vorgestellt. Es wird ihr jedoch nicht gerade leicht gemacht einen guten Eindruck zu hinterlassen. Die Folgen sind Zickenterror und Familienkrach. Aber neben kuriosen, teils witzigen Szenen, kommt auch ein Funken Trauer nicht zu knapp.
Natürlich ist auch eine Folter durch „Kevin allein zu Haus“ unvermeidbar! Und eines ist sicher – wenn man Macaulay Culkin bis dato noch nicht erschießen wollte, will man es spätestens dann. Irgendwo ist eine Grenze. Auch der der zweite Teil spielt zu Weihnachten und er ist wieder allein, nur diesmal in New York. Wäre ein Grund zum Grübeln, wenn man zwei Jahre hintereinander von der Familie vergessen wird.
Es soll auch Menschen geben, die Jim Carrey mögen… und wenn die Farbe grün einen dann auch noch anspricht ist „Der Grinch“ wohl das Richtige. Allerdings, dem Kostüm gilt sogar meine neidlose Anerkennung.
Für mehr oder weniger begeisterte (hoffentlich mehr) „Hör mal wer da hämmert“ Gucker, schreit „Santa Clause“ danach geschaut zu werden. Auch Tim Allen ist bekanntlich nicht jedermanns Sache.
Etwas realistischer sieht es da schon in „Schöne Bescherung“ mit Chevy Chase aus. Das absolute Nonplusultra der „Katastrophenfilme“. Zwar ist der Film aus dem Jahr 1989, aber an dem Chaos der Feiertage hat sich bis zum heutigen Tag nicht ein Detail verändert. Nicht nur dass einem die eigenen Verwandten hin und wieder etwas weltfremd erscheinen und man sich fragt ob man wirklich in diese Familie gehört, sondern auch das zwanghafte Bestreben, dass am Fest der Liebe wirklich ALLES perfekt zu sein hat: Wer kennt das nicht? Die Kinder sind genervt, die Mutter versucht die Fronten zu schlichten und der Vater flippt am Ende vollkommen aus. Und wenn am Ende des 24. ein Eichhörnchen aus eurem Weihnachtsbaum springt, habt ihr alles richtig gemacht.
Damit seid ihr gewappnet für die Feiertage, haltet durch. Dann ist erstmal Ruhe bis zum nächsten Jahr.
Bis zum nächsten Mal.